Die Bildungsgänge der Gymnasien führen zu einem schweizerisch anerkannten Maturitätszeugnis, das zum Studium an allen schweizerischen Universitäten und den Eidgenössischen Technischen Hochschulen berechtigt.
Aufnahme in ein Gymnasium
Wer im Kanton Zürich ein Gymnasium besuchen will, muss die Zentrale Aufnahmeprüfung (ZAP, auch Gymiprüfung genannt) bestehen. Die Aufnahmeprüfung findet einmal pro Jahr Anfang März statt.
An jährlichen Orientierungsveranstaltungen informieren die kantonalen Gymnasien Eltern sowie zukünftige Schülerinnen und Schüler über das jeweilige Schulangebot und das Anmeldeverfahren. Die Termine sind auf den jeweiligen Schulwebsites publiziert.
Einen Überblick über das Lang- und Kurzgymnasium, die Schwerpunkte und den Fächerkatalog finden Interessierte in der Broschüre zu den kantonalen Gymnasien.
Langgymnasium
Das Langgymnasium schliesst an die 6. Klasse der Primarschule an und dauert 6 Jahre.
Kurzgymnasium
Das Kurzgymnasium schliesst an die 2. oder die 3. Klasse der Sekundarschule oder die 2. Klasse des Langgymnasiums an und dauert 4 Jahre.
Untergymnasium
Die ersten beiden Jahre des Langgymnasiums werden als Untergymnasium bezeichnet. In der Regel erfolgt nach dem Untergymnasium der prüfungsfreie Übertritt in die Oberstufe des Langgymnasiums.
Schwerpunkte
Alle Schülerinnen und Schüler besuchen in den Gymnasien dieselben Pflichtfächer. Ab der 3. Klasse des Langgymnasiums beziehungsweise der 1. Klasse des Kurzgymnasiums wählen die Schülerinnen und Schüler ein Maturitätsprofil. Die Zürcher Gymnasien bieten sechs Maturitätsprofile an. Jedes Profil ermöglicht die Wahl von bestimmten Schwerpunktfächern. Im Verlauf der Ausbildung wählen die Schülerinnen und Schüler zudem ein Ergänzungsfach.
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Dieses Profil legt einen Akzent auf die Sprachen der Antike. Schwerpunktfach ist eine alte Sprache wie Latein oder Griechisch.
Dieses Profil legt einen Akzent auf moderne Sprachen. Schwerpunktfach ist eine moderne Sprache wie zum Beispiel Italienisch, Englisch, Französisch, Spanisch oder Russisch.
Dieses Profil legt einen Akzent auf den mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich. Schwerpunktfach ist entweder Biologie und Chemie oder Physik und Anwendungen der Mathematik.
Dieses Profil legt einen Akzent auf ökonomische Zusammenhänge und juristische Betrachtungen. Schwerpunktfach ist Wirtschaft und Recht.
Dieses Profil legt einen Akzent auf den musikalischen und den gestalterisch-kreativen Bereich. Schwerpunktfach ist Bildnerisches Gestalten oder Musik.
Dieses Profil legt einen Akzent auf grundlegende Fragen des menschlichen Lebens und Zusammenlebens. Schwerpunktfach ist Philosophie / Psychologie / Pädagogik.
Zweisprachige Maturität
Der zweisprachige Maturitätsgang (Deutsch-Französisch, Deutsch-Englisch*, Deutsch-Italienisch (Liceo Artistico)) steht allen Schülerinnen und Schülern offen. Er beginnt frühestens nach der Probezeit und dauert je nach Schule zwei bis vier Jahre (Umfang: mindestens 800 Lektionen). Muttersprache Englisch oder Französisch sind keine Voraussetzungen für die zweisprachige Maturität. Wegen des beschränkten Angebots besteht kein Anspruch auf Aufnahme.
* Am Literargymnasium und am Realgymnasium Rämibühl kann das International Baccalaureate erworben werden.
Spezielle Maturitätsgänge
Liceo Artistico
Das Liceo Artistico ist ein schweizerisch-italienisches Gymnasium mit musischer Ausrichtung. Es schliesst an die 2. oder 3. Klasse der Sekundarschule oder an die abgeschlossene italienische Scuola Media an und dauert 5 Jahre. Die Schule wird mit einer zweisprachigen Matura (Italienisch-Deutsch) abgeschlossen, die auch zum Studium an italienischen Kunstakademien und Hochschulen berechtigt.
Kunst- und Sportgymnasium
Das Kunst- und Sportgymnasium Rämibühl (K+S), Langgymnasium und Kurzgymnasium, richtet sich an sportlich, tänzerisch oder musikalisch begabte Jugendliche. Es ist dem Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Gymnasium Rämibühl angegliedert. Weil die gymnasiale und die musikalische, tänzerische oder sportliche Ausbildung parallel erfolgen, dauert das Kunst- und Sportgymnasium ein Jahr länger, also sieben (Langgymnasium) bzw. fünf Jahre (Kurzgymnasium). Neben der Zentralen Aufnahmeprüfung (ZAP) sind für den Eintritt in einem der drei Bereiche Musik, Tanz oder Sport spezifische Voraussetzungen definiert.
Maturitätsschule für Erwachsene
Es gibt zwei Wege zur gymnasialen Maturität: die Vollzeitschule (6 Semester) und die berufsbegleitende Teilzeitschule (7 Semester). Beide Angebote behandeln den gleichen Stoffumfang und führen zur eidgenössisch anerkannten Maturität. An der Kantonalen Maturitätsschule für Erwachsene (KME) kann auch die zweisprachige gymnasiale Maturität in Deutsch-Englisch erlangt werden.
Für Absolventinnen und Absolventen der Berufsmaturitätsschule, der Fachmittelschule, der Informatikmittelschule oder der Handelsmittelschule ist ein Quereinstieg ins dritte Semester möglich.
Passerelle
Die KME bietet die Ergänzungsprüfung Passerelle zur Berufsmaturität oder zur Fachmaturität an. Wer sie besteht, hat Zugang zu allen Studiengängen der universitären Hochschulen der Schweiz sowie zu allen Studiengängen der Pädagogischen Hochschulen (PH).
Vorkurs PHZH
Wer den Lehrberuf erlernen will und deshalb ein Studium an der Pädagogischen Hochschule Zürich (PHZH) ins Auge fasst, kann sich an der PHZH für einen Vorkurs an der KME anmelden. Für alle PH-Lehrgänge gelten spezifische Aufnahmebedingungen. Die KME bietet drei verschiedene Vorkurs-Typen für unterschiedliche Vorbildungen und Berufsziele an. Die Vorkurs-Typen dauern ein oder zwei Semester und bereiten auf die Aufnahmeprüfung vor. Daneben ist eine Erwerbstätigkeit von 20 Prozent möglich.
Öffentliche Mittelschulen
Ausbildungskosten
Für Schülerinnen und Schüler mit Wohnsitz im Kanton Zürich ist der Besuch der Zürcher Mittelschulen kostenlos. Ausgaben für Lehrmittel, Schulmaterial, eigene elektronische Geräte wie Notebook, Projektwochen, Exkursionen, Schulreisen, Fremdsprachenaufenthalte usw. müssen jedoch selbst bezahlt werden.
An den kantonalen Mittelschulen beträgt der Elternbeitrag für den fakultativen Instrumentalunterricht pro Semester 640 Franken, ausser an den Winterthurer Gymnasien: Dort findet der fakultative Instrumentalunterricht an externen Musikschulen statt.
Schulen am Irchel
Mehrere Zürcher Kantonsschulen müssen umfassend saniert werden. Es sind dies die Kantonsschule Zürich Nord (Baujahr 1975), die Kantonsschule Rämibühl (Baujahr 1970) und die beiden Kantonsschulen Freudenberg und Enge (beide Baujahr 1959).
Um den Schulalltag aufrechterhalten und den Unterricht im angestammten Klassenverband gewährleisten zu können, ziehen die einzelnen Kantonsschulen nacheinander und jeweils für den Zeitraum ihrer Instandsetzung temporär auf den Campus Irchel der Universität Zürich.
Belegungsplan Campus Irchel
- Kantonsschule Zürich Nord: August 2024 bis Juli 2027
- Kantonsschule Rämibühl: August 2027 bis Juli 2030
- Kantonsschulen Freudenberg und Enge: August 2030 bis Juli 2033
Das Potenzial nutzen
Während ihrer Zeit am Irchel können die Schülerinnen und Schüler bereits ein wenig Hochschul-Luft schnuppern. Diese räumliche Nähe zu den Studierenden soll gewinnbringend und nachhaltig genutzt und dadurch für alle Beteiligten zu einer positiven, prägenden Erfahrung werden.
Damit das Zusammenleben auf dem Campus funktioniert und alle einen Nutzen daraus ziehen können, werden im Vorprojekt «Schulen am Irchel» einerseits Ideen erarbeitet, wie der Schul- und der Uni-Alltag gewährleistet werden kann. Hierfür zuständig ist die Arbeitsgruppe «Community-Management». Anderseits entwickelt die Arbeitsgruppe «Zukunftslabor» stufenübergreifende Gefässe für Lehr-, Lern- und Forschungsvorhaben, in denen Schülerinnen, Schüler und Studierende gemeinsame Projekte umsetzen können.
Weitere Informationen zu Schulen am Irchel
- Universität Zürich - Schulen am Irchel
- Kanton Zürich - Baudirektion (aktuelle Informationen zum Schulraumprovisorium der Sekundarstufe II)
- Kanton Zürich (Medienmitteilung vom 6. Januar 2022)
- Kanton Zürich (Medienmitteilung vom 2. Dezember 2021)
- Kanton Zürich (Medienmitteilung vom 31. Oktober 2019)
- Kantonsschule Zürich Nord
Weiterführende Informationen
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Rechtliche Grundlagen
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Kontakt
Mittelschul- und Berufsbildungsamt - Abteilung Mittelschulen