Mit Massnahmen des Verkehrsmanagements werden die Abläufe im Rahmen der bestehenden Verkehrsinfrastruktur verbessert. Dadurch gelangen alle Verkehrsteilnehmenden zuverlässig und sicher an ihr Ziel, gleichzeitig werden negative Auswirkungen auf die Umwelt reduziert.
Konzept
In den Agglomerationsräumen gelangt das Strassennetz in den Spitzenzeiten häufig an seine Kapazitätsgrenze. Um die Funktionalität aufrecht zu erhalten und das Netz möglichst effizient zu betreiben, sind betriebliche Massnahmen notwendig. Der Begriff Verkehrsmanagement definiert vier Stossrichtungen:
- Steuern: Massnahmen an Knoten und Objekten
- Leiten: Massnahmen längs einer Strassenstrecke
- Lenken: Beeinflussung der Routenwahl im Netz
- Informieren: Information über den Verkehrszustand
Voraussetzung für die Umsetzung von Verkehrsmanagement-Massnahmen sind aktuelle Daten zur Verkehrssituation. Dank deren unmittelbaren Messung und Auswertung besteht bereits heute die Möglichkeit, direkt in den Verkehrsablauf einzugreifen. Dadurch können die Nutzung bestehender Infrastrukturanlagen effizienter gestaltet, Umweltauswirkungen verringert und die Sicherheit verbessert werden.
Die Massnahmen des Verkehrsmanagements umfassen das gesamte Strassennetz. Die Instrumente setzen dort an, wo bereits heute Problempunkte bestehen:
- Auf den Autobahnen geschieht dies mit variabler Steuerung durch Verkehrsbeeinflussungsanlagen und durch Zuflussdosierung.
- In den Agglomerationen steuern intelligente Lichtsignalanlagen den motorisierten Individualverkehr, damit dieser fliessen kann. Davon profitieren auch der öffentliche Verkehr und der Fuss- und Veloverkehr.
Die Steuerung erfolgt automatisch. Gleichzeitig erhalten die Infrastruktur- und ÖV-Betreiber sowie die Verkehrsteilnehmenden diese Informationen. Damit wissen alle Beteiligten zu jeder Zeit, mit welchem Verkehrsmittel und auf welcher Route das Ziel zuverlässig und sicher erreicht werden kann.
Regionale Verkehrssteuerung
Mit den Massnahmen der regionalen Verkehrssteuerung (RVS) verfolgt der Regierungsrat verschiedene Ziele. So sollen Reisezeiten mit Bus und Auto berechenbarer und die Fahrzeiten verkürzt werden. Der Verkehr innerhalb von Siedlungsgebieten soll flüssiger zirkulieren, wodurch die Anschlüsse im Öffentlichen Verkehr gewährleistet werden. Durch zahlreiche Massnahmen werden Nebenstrassen vom Verkehr entlastet und die Sicherheit für den Fuss- und Veloverkehr verbessert.
Diese Ziele sollen vorab durch eine verbesserte Nutzung der vorhandenen Infrastruktur erreicht werden. Dabei wird der Fokus auf Gebiete gelegt, wo das Strassennetz heute bereits ausserordentlich belastet ist. Dies trifft auf das Glattal, das Limmattal und die Umgebung von Winterthur zu. Für diese Gebiete wurden deshalb unter Einbezug der betroffenen Gemeinden Konzepte zur regionalen Verkehrssteuerung erarbeitet. Dadurch können verlässliche Reisezeiten für alle Verkehrsteilnehmenden sowie eine optimale Einhaltung der Fahrpläne für den Öffentlichen Verkehr erreicht werden.
Abstimmung zwischen den Strassennetzen
Die mit diesen Konzepten entworfenen Massnahmen umfassen unter anderem neue Lichtsignalanlagen, eine verbesserte, regionale Koordination der Lichtsignalanlagen, den Bau von Busspuren oder die Einrichtung von Busbevorzugungen. Ausserdem sind zusätzliche Ergänzungen des Strassennetzes vorgesehen, wo dies für die Steuerung des gesamten Netzes erforderlich ist.
Die Massnahmen ermöglichen durch intelligente Lichtsignalsteuerungen eine optimale Abstimmung der Verkehrsströme an den Übergängen zwischen den Hochleistungsstrassen, den Hauptverkehrsstrassen und den Siedlungsräumen. Besonders innerhalb der Siedlungsräume wird so der Verkehrsfluss optimiert und die Verkehrsteilnehmenden können von verlässlichen Reisezeiten ausgehen.
Umsetzung
Der Kredit für die RVS-Massnahmen wurde im April 2010 durch den Kantonsrat bewilligt. In den Räumen Limmattal, mittleres Glattal und im Grossraum Winterthur werden sie kontinuierlich umgesetzt und mit anstehenden Instandsetzungen koordiniert.
Unabhängig von diesem Programm sind in weiteren Gebieten Konzepte zur Steuerung des Verkehrs geplant, in Umsetzung oder bereits realisiert. Dazu gehören beispielsweise Massnahmen zur Erhöhung der Zuverlässigkeit im öffentlichen Verkehr, Dosierungsanlagen zur Gewährleistung einer angemessenen Verkehrsqualität und eine verbesserte Koexistenz der verschiedenen Mobilitätsformen im Siedlungsraum.
Regionale Leitzentrale Verkehrsraum Zürich
Die Regionale Leitzentrale Verkehrsraum Zürich (RL-VRZ) ist eine zentrale Stelle, die bei Bedarf jederzeit und sofort über umfassende Informationen zur Verkehrslage und Verfügbarkeit des gesamten Strassennetzes des Verkehrsraums Zürich verfügt.
Die RL-VRZ löst kantonale Verkehrsmanagementpläne (VMP), also vordefinierte Prozesse für jede Art von Störfällen beziehungsweise Ereignisfällen im gesamten Strassennetz des Kantons Zürich inklusive der Städte Zürich und Winterthur sowie den Nationalstrassen, aus. Nationale VMP werden auf Anordnung der Verkehrsmanagementzentrale Schweiz (VMZ-CH), die das Bundesamt für Strassen in Emmen (LU) betreibt, ausgelöst.
Es findet ein ständiger allgemeiner Informations- sowie ein spezifischer Massnahmenaustausch inklusive der ständigen aktuellen Statusmeldung über die VM-Instrumente zwischen der RL-VRZ und VMZ-CH statt.
Trägerschaft
Die RL-VRZ hat am 1. Juli 2011 ihren Betrieb aufgenommen. Trägerschaft sind der Kanton Zürich sowie die Städte Winterthur und Zürich. Mit dem Bund wurde eine Leistungsvereinbarung für das Verkehrsmanagement auf dem Nationalstrassennetz im Perimeter der RL-VRZ abgeschlossen. Die Führung der Stabsstelle obliegt dem Amt für Mobilität des Kantons Zürich.
Die RL-VRZ gewährleistet mit ihrem koordinierten Ansatz zur Bewirtschaftung der Strassenkapazitäten und des Verkehrsmanagements im Raum Zürich die optimale volkswirtschaftliche Nutzung im Sinne aller Verkehrsteilnehmer.
Verkehrsdatenplattform Verkehr Online
Intelligente Verkehrssysteme tragen dazu bei, den Verkehr sicherer und effizienter zu gestalten. Zentral sind dafür aktuelle Verkehrsdaten. Der Kanton Zürich hat für den stark ausgelasteten Verkehrsraum Zürich die Verkehrsdatenplattform Verkehr Online aufgebaut. Zürich ist der erste Kanton, dessen Plattform an die nationale Verkehrsdatenplattform des Bundesamts für Strassen ASTRA angebunden ist und im Sinne der Open-Government-Strategie den Datenaustausch ermöglicht. Die skalierbare Architektur ermöglicht es weiteren Kantonen, die keine eigene Verkehrsdatenplattform aufbauen möchten, ihre Daten über Verkehr Online direkt ans ASTRA zu übermitteln. Mit der Plattform steht eine neue und ausbaubare digitale Infrastruktur bereit, um die Daten aller angebundenen Verkehrsräume für Verkehrsmanagement-Anwendungen zu nutzen.
Weiterführende Informationen
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Kontakt
Amt für Mobilität - Abteilung Verkehrsplanung
Ansprechperson Arnd König
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