Am 1. Juni 2024 standen im Kanton Zürich 4423 Wohnungen leer. Gegenüber dem Vorjahr sind das 320 mehr. Die Leerwohnungsziffer liegt bei 0.56 Prozent. Dies ist einer tiefsten Werte der letzten 20 Jahren. Klar tiefer war die Leerwohnungsziffer letztmals kurz nach der Jahrtausendwende.
Überblick
Die Leerwohnungsziffer weist den Anteil der leeren Wohnungen am gesamten Wohnungsbestand aus. Sie hat sich gegenüber 2023 leicht von 0.53 auf 0.56 erhöht. Damit präsentiert sich die Lage auf dem Zürcher Wohnungsmarkt fast unverändert. In den drei Vorjahren hat die Leerwohnungsziffer jeweils abgenommen.
Letztes Jahr entsprach der Wohnbausaldo, das heisst die Zahl der neu gebauten Wohnungen abzüglich der abgebrochenen, wieder dem langjährigen Mittel, nachdem der Saldo zwei Jahre lang klar unterdurchschnittlich gewesen war. Dies dürfte geholfen haben, die Leerwohnungsziffer zu stabilisieren. Es ist aber noch nicht absehbar, ob ein Wendepunkt erreicht ist und die nächsten Jahre wieder steigende Leerwohnungsziffern bringen werden. Die derzeit verfügbaren Daten lassen eher erwarten, dass der Wohnbau in naher Zukunft stagniert oder sogar leicht rückläufig ist. Dies würde bei gleichbleibender Nachfrage nicht zu einer Entspannung auf dem Wohnungsmarkt führen.
Entwicklung der Leerwohnungsziffer seit 1984
Nach Region
Auch auf regionaler Ebene präsentiert sich die Situation mehrheitlich unverändert. Den stärksten Anstieg der Leerwohnungsziffer verzeichneten das Umland von Winterthur und das Furttal (plus 0.18 respektive 0.14 Prozentpunkte innert Jahresfrist). Etwas rückläufig war die Ziffer im Weinland (minus 0.15 Prozentpunkte).
Die höchste Leerwohnungsziffer weisen das Glattal und das Oberland auf (1.10 respektive 1.07 Prozent), die Städte Zürich und Winterthur die tiefsten (0.07 respektive 0.14 Prozent). Insgesamt liegt die Leerwohnungsziffer nur in zwei Regionen über dem Durschnitt der letzten zehn Jahre (Glattal und Furttal).
Regionale Leerwohnungsziffern 2011–2024
Nach Wohnungsgrösse
Bei fast allen Wohnungsgrössen gibt es etwas mehr leere Wohnungen als im Vorjahr. Nur bei den Ein- und Fünfzimmerwohnungen ist es umgekehrt. Insgesamt sind die Unterschiede zwischen den Wohnungsgrössen jedoch weiterhin klein und haben sich eher noch verringert. Allerdings ist die Leerwohnungsziffer neu bei Fünfzimmerwohnungen am kleinsten und bei Zweizimmerwohnungen am grössten. Berücksichtigt man nicht nur die Grösse, sondern auch die Besitzverhältnisse eines Objekts, zeigen sich nur bei den Dreizimmerwohnungen substanzielle Unterschiede: Bei dieser Wohnungsgrösse haben sich die Leerstände im Eigentumsmarkt verringert, im Mietmarkt jedoch erhöht.
Leerwohnungsziffern nach Anzahl Zimmer 2011–2024
Nach weiteren Merkmalen
Der Anteil der Neubauwohnungen (fertiggestellt ab 2021) am Leerwohnungsbestand beträgt 11 Prozent. Im Vergleich dazu lag der Neubauanteil vor sieben Jahren, als noch mehr Wohnungen gebaut wurden, bei rund 25 Prozent.
Die Aufgliederung der Leerstände nach Wohnungstyp (Einfamilienhaus gegenüber Mehrfamilienhauswohnung) widerspiegelt unterschiedliche Entwicklungen auf dem Miet- und Eigentumsmarkt. Der Anteil der Einfamilienhäuser am gesamten Leerstand ist um 5 Prozentpunkte auf 15 Prozent gestiegen. So hoch lag der Anteil zuletzt vor 20 Jahren. Absolut betrachtet ist der Einfamilienhaus-Leerstand mit 620 Objekten jedoch unter dem Niveau der Vor-Corona-Jahre.
Gemeindedaten
Die Entwicklung der Leerwohnungsziffer auf Gemeindeebene wird unten dargestellt. Bei Fusionsgemeinden sind die Zeitreihen bis beziehungsweise ab dem Jahr der Fusion vorhanden.
Zu beachten ist, dass gerade in kleinen Gemeinden die jährlichen Veränderungen grossen Schwankungen unterworfen sind, weil Neubauprojekte einen grossen Einfluss auf die Zahlen haben können und die Gemeinden teilweise ihre Erhebungsmethode anpassen.
Weitere Daten
Methode
Verwenden Sie die Akkordeon-Bedienelemente, um die Sichtbarkeit der jeweiligen Panels (unterhalb der Bedienelemente) umzuschalten.
Die Leerwohnungszählung wird nach den Vorgaben des Bundesamts für Statistik durchgeführt. Sie erfasst bei allen Gemeinden die am 1. Juni leerstehenden Wohnungen, die entweder zur dauernden Miete oder zum Kauf angeboten werden. Nicht erfasst werden Wohnungen, die zwar unbewohnt, jedoch schon vermietet oder verkauft sind. Die ausgewiesenen Leerstandszahlen umfassen also nur jenen Teil des Wohnungsangebots, der nicht sofort von der Nachfrage
absorbiert wird.
Die Entwicklung der Leerwohnungszahlen in einzelnen Gemeinden wird von der Bautätigkeit und der Bevölkerungsentwicklung beeinflusst und kann daher, vor allem in kleinen Gemeinden, sehr stark schwanken. Zudem können die Gemeinden zur Erhebung der Leerstandszahlen auf unterschiedliche Methoden zurückgreifen. Sie können zum Beispiel Registerdaten oder Daten der Elektrizitätswerke nutzen. In der Regel nutzen sie eine Kombination unterschiedlicher Erhebungsmethoden.
Die Leerwohnungsziffer beschreibt, wie viele Prozent aller Wohnungen in einem Gebiet leer stehen. Sie wird berechnet anhand der Leerwohnungszahl und des Gesamtwohnungsbestands. Manchmal heisst sie auch Leerwohnungsquote.
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